Reisetagebuch von Irland
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- Erstellt am Donnerstag, 25. März 2010 20:25
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 05. April 2013 16:04
- Veröffentlicht am Donnerstag, 25. März 2010 20:25
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6.Tag(Zweite Ferienwoche Battaglini)
Nachdem uns Steve am Flughafen bei der Autovermietung abgeladen hatte, ging ich unser Mietauto fassen. Der erste Schock fuhr mir in die Glieder als ich dass Depot für das Auto, die Versicherung und das GPS bezahlen wollte und die VISA Karte abgelehnt wurde. Vor meinem geistigen Auge spielten sich schon die verzweifelten Szenen ab, wie wir auf unserem Gepäck ohne Auto und ohne Geld auf der Strasse endeten. Zum Glück stellte sich dann heraus das der gesamte Betrag die Kreditkarten Limite überzog. Somit entschloss ich mich eine Vollkaskoversicherung an Stelle des Depots abzuschliessen und bezahlte mit der EC-Karte. So war ich auf der sicheren Seite. Ich hatte ein Mietauto und war bei einem Unfall gut versichert(was in Anbetracht der Fahrweise der Iren sicher nicht schlecht war).
Als ich dann endlich mit dem Auto vorfuhr, einem Ford C-Max, ist Manuela erst einmal erschrocken ob der vermeintlich geringen Grösse des Autos und den zu verladenden Gepäckstücken. Doch dann schlug die grosse Stunde des ehemaligen „Kadifahrers“ des III/59 der Schweizer Armee. Auf diesen Moment hatte er sein ganzes Leben lang gewartet. Nur war der Zeitpunkt gekommen, um alles was er je in Schweizer Armee unter kriegsähnlichen Bedingungen gelernt hatte, in die Praxis umzusetzen. Und er begann minutiös mit sicheren Griffen die Gepäckstücke zu verladen und so zu verstauen, so dass sie keine Möglichkeit hatten während der Fahrt zu verrutschen und eventuell die Fahrzeuginsassen zu verletzen.All dies geschah mit einer taumwandlerischen Sicherheit, dass allen Zuschauern nur noch ein Staunen ins Gesicht geschrieben stand und manch einer anerkennend mit dem Kopf nickte. Nach erledigter Arbeit schnappte ich mir den Schlüssel und fuhr dem Sonnenuntergang entgegen Richtung Arklow.
Voller Freude über das im Vergleich zum Camper leise und handliche Auto und über das GPS Gerät welches ich ebenfalls gemietet hatte, fuhren wir voller Erwartungen nach Arklow. Zu unserem Erstaunen, nicht wegen des GPS Geräts, fanden wir bei der Ankunft in Arklow, gleich die Hinweistafel welche zur Moneyland Farm führte. Da wir aber noch nichts gegessen und keine Lust auf Kochen hatten, fuhren wir in die Stadt und parkierten das Auto im Zentrum. Auf der Suche nach einem Italiener mussten wir bald die Segeln streichen und entschlossen uns in ein Pub namens „Cristis Pub“ einzukehren um unseren Hunger zu stillen. Nach einem ausgiebigen Mahl machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft. Wir fuhren aus der Stadt heraus in bogen dann in eine ländliche Gegend der Stadt ein und wir schauten uns mit fragenden Augen an. Bei der Ankunft wurden wir von einem wunderschönen, aus Steinen gebauten Landhaus empfangen und unsere Bedenken waren auf einem Schlag wie weggewischt. Als wir dann den Schlüssel in Empfang genommen hatten, erkundigten wir als erstes unsere Wohnung. Wie sich heraus stellte, bestand die Wohnung aus drei Schlafzimmern mit insgesamt 7 Betten. Zwei Zimmer hatten ein eigenes Bad und Dusche und zusätzlich gab es noch ein drittes Bad. Doch nun fingen die Probleme erst richtig an. Wer von den Kindern sollte ein Zimmer alleine erhalten und wer musste sich ein Zimmer teilen. Alle wollten das Einzelzimmer, Flavia wollte nicht mit Tiziano das Zimmer teilen weil er immer „blöd tuet“(was grundsätzlich stimmte), Elena wollte Ihre Ruhe haben und beharrte als Älteste auf das Einzelzimmer. Alle Schlichtungsversuche von Manuela und mir scheiterten und so blieb uns nichts anderes übrig als das Los entscheiden zu lassen. Elena war ab diesem Entscheid, bzw. dem nicht Erhalten des Einzelzimmers so enttäuscht dass Sie beleidigt nicht an der Verlosung teilnahm(was sich im Nachhinein als nicht sehr geschickt herausstellte). Schlussendlich war Tiziano der Glückliche und durfte ins Einzelzimmer einziehen. In Anbetracht dessen, dass Tiziano bis jetzt in den Ferien jeweils auf dem Boden auf einer Matratze oder in der Stube auf dem Sofa schlafen musste, war sein Gewinn sicher verdient. Elena war offensichtlich anderer Meinung und sie verbrachte weinend eine Stunde auf dem Boden der Toilette. Nachdem wir alle unsere Koffer ausgepackt hatten und Elena endlich aus der Toilette heraus gekommen war, sanken wir alle hundemüde auf unser Bett und schliefen sofort ein.