Reisetagebuch von Irland
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- Erstellt am Donnerstag, 25. März 2010 20:25
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 05. April 2013 16:04
- Veröffentlicht am Donnerstag, 25. März 2010 20:25
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Sommerferien in Irland
Es waren dabei:
Nicolas „Nico“, Ramona „ Ramy“, MP3“Magic Phill der Dritte“ Heinzer, Manuela GO( Grosse Organisatorin), Michi der Heizer und Clanführer der Winters, Tiziano“Tizz the Blitz der aus der Kälte kam“, Flavia “Flavour“, Elena“Eli“, Manuela GO(Grosse Organisatorin)und Lori“ Der einsame Wolf“.
Tag 1
Am frühen Morgen des 20. Juli 09 trafen wir uns mit Familie Winter am Flughafen in Kloten bei Zürich. Nach einer kurzen Begrüssung checkten wir ein und nahmen ein kleines Frühstück zu uns.
Nach ca. 2 ¼ Stunden Flugzeit landeten wir in Dublin und freuten uns über das sonnige und windige Wetter welches uns beim aussteigen aus dem Flugzeug empfing. Die Freude war leider nur von kurzer Dauer, da wir innerhalb von 10 Minuten alle Facetten des irischen Wetters erlebten.
Nachdem wir einige Zeit auf dem Flughafengelände herumgeirrt waren und vergeblich unsere Kontaktperson gesucht hatten, entschlossen wir uns telefonisch zu erkunden wo der Abholservice bleiben würde. Nachdem Romana das Gespräch geführt hatte wurden wir kurze Zeit später von Steve von „Celtic Camper Van“ abgeholt. Nach einer überschwänglichen Begrüssung, wurden Michi und meine Wenigkeit in die Finessen der Campervans eingeführt. Nachdem wir all unser Gepäck in den Campervans verstaut hatten machten wir uns auf den Weg in Richtung Athlone. Die grösste Umstellung für mich war der Linksverkehr und das Cockpit des Campers in welchem alles verkehrt angebracht war. So war es auch nicht verwunderlich dass wir uns sofort verfuhren und einige Mühe hatten um aus Dublin herauszukommen. Als wir dann endlich die M4 gefunden hatten und wir uns entspannen wollten, merkten wir plötzlich dass wir zwar auf der richtigen Strasse waren, aber leider in die falsche Richtung fuhren. Zum Glück kam dann bald eine Ausfahrt mit einem der ungefähr 2 Mio. Kreisel in Irland, sodass wir dann auf die richtige Strasse und vor allem in die richtige Richtung nach Athlone einbiegen konnten.
Der Plan vom ersten Tag sah voraus, dass wir bis an die Westküste von Irland fahren würden um dort dann einen Platz auf dem Campingplatz zu beziehen. Da wir aber vom Flug und vom bisherigen Verlauf des ersten Tages so übermüdet waren, entschlossen wir uns kurzfristig anders zu disponieren. Manuela W. übernahm dann diesen Part und organisierte einen Campingplatz in der Nähe von Roscommon. Die Wahl von Manuela war gut getroffen da sich der Campingplatz am See „Lough Ree“ befand, was vor allem bei den Kindern gut ankam. Nachdem wir uns eingerichtet und die Campers mit Strom versorgt hatten, machten die Jungen einen Ausflug auf den See mit einem gemieteten Boot. Trotz der Wassertemperatur von ca. 15°, liessen es sich die hartgesottenen Jungs und Mädchen nicht nehmen im See zu baden.
Als sich dann die junge Meute und wir Eltern uns frisch gemacht hatten, machten wir vom Angebot des Campingplatz Verantwortlichen Gebrauch und liessen uns ins Dorf fahren um in einem Pub etwas zu essen. Leider hatten wir die Rechnung ohne den Wirt, besser gesagt ohne die Gepflogenheiten der Iren gemacht. Uns wurde mitgeteilt dass es nur bis 19:00 Uhr zu Essen gab. Anschliessend wird offensichtlich nur noch getrunken um dass garstige irische Wetter zu vergessen. Nachdem wir dann unsere Guiness, diverse 7Up und Mineralwasser „gegessen“ hatten, liessen wir uns wieder abholen. Wieder zurück im Camp liessen wir den ersten Tag in Irland bei einem Glas Wein und einigen Bierchen ausklingen.
Tag 2
Nach unserer ersten Nacht im Camper machten wir am Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, unsere Fahrzeuge für die nächste Tour bereit. Auf der N6 über Ballinasloe fuhren wir nach Galway an die Ostküste. Als wir in Galway ankamen, fanden wir gleich ausserhalb der Stadtmitte einen Parkplatz auf welchem wir beide Camper abstellen konnten. Zu Fuss machten wir uns auf den Weg in die Altstadt und suchten bei dieser Gelegenheit eine Apotheke auf, in welcher wir eine Salbe und Verbandszeug für Flavia suchten. Sie hatte sich unglücklicherweise den Daumen der linken Hand in der Türe eingeklemmt. Zum Glück sollte dieses Missgeschick das Einzige auf der ganzen Tour sein. Nachdem wir in der wunderschönen und malerischen Altstadt von Galway unser Mittagessen zu uns genommen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Camper. Auf einmal war dann Tizzi verschwunden und wir fanden ihn dann als Assistent von Todd dem Strassenkomiker wieder. Nach einer beeindruckender Darbietung von Todd, welcher alle mit seinem unverkennbaren amerikanischen Akzent verzauberte, konnten wir endlich das letzte Teilstück der heutigen Tour unter die Räder nehmen. Unser nächstes Ziel waren die berühmten Cliffs of Moher ungefähr 30 Kilometer von Galway entfernt. Was nach einer gemütlichen Fahrt an die Ostküste von Irland aussah, wurde zu einem Albtraum bezüglich Wetter, Strasse und Verkehr. Vor allem Tizzi musste für Fahrt über die engen, sehr kurvigen Strassen Tribut zollen und musste sich übergeben. Nach diesem Not Stop und nachdem wir Tizzi auf den Beifahrersitz platziert hatten, erreichten wir die Cliff’s of Moher. Aus irgendeinem Grund muss Petrus mit uns Mitleid gehabt haben, denn der Himmel riss auf und wir konnten die beeindruckenden Cliffs bei schönstem Wetter bestaunen und fotografieren.
An Limmerick vorbei fuhren wir dann nach Adare und machten uns auf die Suche nach unserem Campingplatz. Als wir dann den Platz endlich gefunden hatten, freuten wir uns über den besseren Komfort dieses Platzes und das schöne Wetter welches uns dorthin begleitet hatte. Wie schon am ersten Tag in Irland fing es sofort an zu regnen als wir unsere Abstellplätze bezogen hatten. Wir liessen uns aber nicht beirren und trafen uns nach dem PD ID zum obligaten Schlummertrunk im Camper der Familie Winter.
3.Tag
Am Morgen hiess es dann wieder den Camper für die Weiterreise bereitzustellen. Zum ersten Mal machte ich mich auf, die die chemische Toilette zu entleeren und zu reinigen. Als ich den Behälter aus dem Camper gezogen hatte, bemerkte ich dass die Toilette entgegen der Beteuerungen von Steve nicht dicht war. Auf einen Schlag hatte ich vollstes Verständnis für die Weigerung von Michi die Toilette in ihrem Camper zu benutzen. Nachdem ich die Toilette und den Innenraum der Toilette gereinigt hatte, erliess ich einen neuen Befehl welcher die Benutzung der Toilette im Camper verbot. Nach dem Sturm der Entrüstung unserer weiblichen Besatzung und nachdem alles aufgefüllt war, machten wir uns bei Sonnenschein auf den Weg zum nächsten Ziel.
Die Stadt Limmerick mit dem Camping Platz „White Bridge“ war unsere nächste Destination und auch diesen Campingplatz fanden wir ohne Probleme und wurden von sehr freundlichen und hilfsbereiten Gastgebern empfangen. Nach dem üblichen Ritual des Platz beziehen und Camper andocken, wurden die Pläne für den Tag geschmiedet. Der Ablauf sah vor dass am Nachmittag diverse Aktivitäten geplant waren und am Abend, auf Druck der Italo Kinder Battaglini, der Besuch einer Pizzeria gewünscht wurde. Michi nahm das Zepter in die Hand und versuchte telefonisch einen Zehnertisch ineiner Pizzeria zu reservieren. Wir waren etwas verblüfft über die Aussage der Pizzeria, dass sie keine Reservationen annehmen. Doch dazu später mehr.
Nach der abschliessenden Beratung wurden drei Gruppen gemacht welche unterschiedliche Aktivitäten gewählt hatten. Gruppe Pitch and Putt mit Nico, Manuela W., Michi und Phill, Gruppe Reiten mit den Ladies Ramona, Elena und Flavia, sowie die Gruppe Nationalpark mit Manuela B. und meiner Wenigkeit. Bei der Gruppe Pitch and Putt setzte sich überraschend Tizzi the Rookie durch. Die Mädchen konnten einen schönen Ausritt mit anschliessendem Galopp machen und Manuela und ich spazierten im wunderschönen Nationalpark von Killarney bis zum Wasserfall und schossen viele Fotos. Am späten Abend als alle Gruppen wieder wohlbehalten zurück gekommen waren, machten wir uns frisch geduscht und gestylt auf den Weg in die Pizzeria „Four Stars Pizza“. Da die Innenstadt etwas weit vom Campingplatz entfernt war, beschlossen wir mit einem Camper zu fahren. Nachdem uns Michi in der Innenstadt bei der Pizzeria ausgeladen hatte, suchte er einen geeigneten Parkplatz für den Camper. In der Zwischenzeit standen wir vor der Pizzeria und uns wurde allen schnell klar, wieso wir keinen Tisch für 10 Personen reservieren konnten. Es war eine Take Away Pizzeria wie sie jeweils in den schlechten Hollywood Produktionen zu sehen sind. Wir liessen uns aber nicht beirren von diesem Umstand und machten uns auf die Suche nach einer anderen Pizzeria. Wir wurden dann schnell fündig und obwohl es sich um keine klassische Pizzeria handelte, konnten wir dort einen Tisch buchen. Dass spezielle an dieser Pizzeria war, dass die Pizza nackt 20 € kostete und jede gewünschte Zutat 0.50€ zusätzlich kostete. Zum Glück bestellten unsere Italos nur Pizzas’s Margherita sodass es nicht zu fest auf das Budget schlug. Nachdem auch wir sehr gut gespiesen hatten, stellten wir fest dass das Wetter wieder einmal umgeschlagen hatte und es regnete. Auf dem Weg zurück zum Camper kehrten wir noch in ein Pub ein in welchem eine Band irische Volkslieder spielte. Nach diesem Intermezzo ging es zurück zum Campingplatz zum obligaten Schlummertrunk bei den Winter’s.
4.Tag
An diesem Tag stand die wohl eindrücklichste Tour auf dem Programm. Wir wollten den Ring of Kerry befahren. Der Ring of Kerry umspannt die ganze Küste im Südwesten der Insel und hat wunderschöne Sehenswürdigkeiten und Aussichten bereit. Auf Anraten des Campingplatzbesitzers machten wir uns im Gegenuhrzeigersinn auf den Ring of Kerry um den vielen Bussen mit den Touristen aus dem Weg zu gehen. Wir machten von den vielen Gelegenheiten zum Parkieren Gebrauch und konnten so die wunderschönen Aussichten geniessen und fotografieren. Nach der Hälfte des Rings kamen wir in Waterville an und waren überwältigt von der schönen Aussicht auf das Meer welches sich uns bot und beschlossen daher hier unseren Mittagshalt zu machen. Nachdem wir das kleine malerische Dorf erkundet hatten, kehrten wir in ein Pub ein in welchem wir eine traditionelle irische Mahlzeit zu uns nahmen. Auf Wunsch und den Drängen unserer weiblichen Teilnehmer beschlossen wir ans Ende des Dorfes zu gehen um bei Peter’s Kaffee das Dessert einzunehmen. Zu unserer Überraschung begrüsste uns Peter in Deutsch und auf unsere Nachfrage erklärte er uns dass er als Koch, Patisseur und Kellner in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich gearbeitet hatte. Wir liessen uns diese Gelegenheit nicht entgehen und bestellten alle vom feinen Gebäck welcher Peter ausgestellt hatte. Nachdem alle fertig gegessen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg und peilten unseren nächsten Campingplatz an, welcher sich in Ballylickey befand. Kurz vor unserem Ziel hielten wir an um endlich eine richtige Pizzeria ausfindig zu machen und entsprechend einen Tisch für 10 Personen zu reservieren. Zu unserem erstaunen war die Pizzeria schnell gefunden und der Tisch reserviert. Nun machten wir uns auf zum Campingplatz „ Golden Eagle“ in Balliylickey. Auf dem Weg zum Campingplatz merkten wir schon dass wir uns ein bisschen zu weit aus dem Fenster gelehnt hatten mit der Reservation, da die Strecken zwischen Pizzeria und Campingplatz lang war und wir am Abend nicht auf unser Giuness Bier verzichten wollten. So beschlossen wir in Ballylickey zu bleiben und zu Fuss ins nächste Pub zu gehen. Auch dort wurden wir dann vorzüglich verköstigt und machten uns zu Fuss unter Regen und Sonnenschein auf den Heimweg wo unser Schlummertrunk auf uns wartete. Zuvor mussten wir aber die Reklamation von Tizzi „dem Blitz der aus der Kälte kam“ entgegen nehmen, dass wir dass versprochene Fussballspiel immer noch nicht durchgeführt hatten. Wir versprachen Tizzi hoch und heilig dass wir das Spiel am nächsten Tag durchführen würden und waren uns dabei bewusst dass wir brutal unter Druck standen und nicht versagen durften. Zu diesem Thema erfahrt ihr später mehr.
5.Tag
Dies sollte unser letzter Tag als Camper auf den irischen Strassen werden, da Familie Winter am kommenden Tag schon wieder in die Schweiz zurückfliegen würde.
Es war geplant dass wir über Cork nach Waterford fahren würden und beschlossen in Cork einen Zwischenhalt einzulegen, um die Stadt ein bisschen anzuschauen. Nach einer ca. einstündiger Fahrt auf überraschend guten Strassen, erreichten wir gegen die Mittagszeit Cork und wir stürzten uns ins Getümmel. Da wir aber nichts riskieren und vor allem keine wertvolle Zeit verlieren wollten(Tizzis Match wartete!!), stellten wir unsere Camper ein bisschen ausserhalb der Stadt ab und machten uns zu Fuss in die Stadt. In Anbetracht der Grösse und der verwinkelten Strasse legten wir uns fest, dass wir alle zusammen bleiben sollten um uns nicht zu verlieren. Nachdem unsere Jüngsten ein bisschen shoppen gegangen waren, kehrten wir auf Grund der herannahenden dunklen Wolken in eine Kaffeteria ein und warteten bis der Regen vorbei war. Da die Stadt nicht sehr berauschend war, beschlossen wir weiter zu fahren zu unserem letzten Campingplatz. Dieser befand sich in Tramore, etwas südlich von Waterford. Als wir dann den Campingplatz endlich gefunden hatten, blieb Michi und mir nur noch eine Mission zu erfüllen. Einen geeigneten Platz zu finden, um endlich das von Tizzi gewünschte Fussballspiel durch zu führen. Uns schwante Übles als wir die Runde um den Campingplatz fertig gedreht hatten und keinen Fussballplatz gefunden hatten. In der Not begnügten wir uns mit einer kleinen Rasenfläche und improvisierten bei den Toren mit Phill’s Flip Flop und leeren Bierdosen. Es herrschte ideales Fussballwetter und wir spielten alle barfuss einige Spiele, sodass alle Spieler einmal als Sieger vom Platz gingen. Zum Abschied schoss Manuela W. noch einige Erinnerungsfotos von der gesamten Mannschaft.
Als wir dann alle geduscht hatten, machten wir uns zu Fuss auf den Weg zu einem Pub, das ca. 10 Minuten vom Campingplatz entfernt lag. Wie schon während den gesamten Ferien assen wir auch an diesem Abend vorzüglich und machten zum Abschied noch ein gemeinsames Gruppenfoto.
Zurück im Campingplatz zelebrierten wir ein letztes Mal unseren Schlummertrunk und liessen die vergangenen fünf Tage nochmals Revue passieren.
6.Tag(Abschied von Familie Winter)
Zum letzten Mal kochten wir im Camper einen Kaffee und assen Frühstück, um anschiessend die Koffer zu packen, damit wir dann in Dublin nur noch die Camper besenrein reinigen mussten. Als wir dann reisefertig waren, machten wir uns auf den Weg nach Kilkenny. Dort hatten wir vor, das berühmte Castel von Kilkenny zu besuchen. In Kilkenny angekommen, fuhren wir durch die Stadt uns stellten die Camper etwas ausserhalb der Stadt ab. Danach marschierten wir durch die Altstadt und gelangten durch die stark befahrene Altstadt zum Kilkenny Castel. Nachdem wir Eintritt gezahlt hatten, machten wir einen Durchgang durch die Gemächer des Schlosses und schauten auch eine Videovorführung an. Als wir dann feststellten dass die Parkzeit abgelaufen war, versuchten wir Flavia zu erklären wie sie die Parkuhr zu füttern hatte. Sie war nämlich beim Camper geblieben weil sie sich nicht wohl fühlte. Leider hatte es im Portemonnaie von Manuela zu wenig Münz, sodass die Mission Parkuhr missglückte. Zum Glück kamen wir dann kurz darauf zu den Campers zurück und verpflegten uns noch einmal kurz. Anschliessend nahmen wir die letzten Kilometer nach Dublin unter die Räder um die Camper zurück zu bringen.
Nach einer ruhigen, angenehmen Rückfahrt, fanden wir über einige Umwege wieder zu Steve zurück und begannen die voll aufgetankten Camper zu entladen und zu reinigen.
Als dann alles Administrative mit Steve erledigt war, blieb uns nichts anderes übrig, als uns schweren Herzen zu verabschieden und uns gegenseitig alles Gute zu wünschen. Wie alle hätten gerne noch eine weitere Wochen zusammen in Irland verbracht, doch es sollte nicht sein. Dann machte sich die Familie Winter via Taxi auf den Weg nach Dublin und uns führte Steve noch an den Flughafen zur Fahrzeug Vermietung.
6.Tag(Zweite Ferienwoche Battaglini)
Nachdem uns Steve am Flughafen bei der Autovermietung abgeladen hatte, ging ich unser Mietauto fassen. Der erste Schock fuhr mir in die Glieder als ich dass Depot für das Auto, die Versicherung und das GPS bezahlen wollte und die VISA Karte abgelehnt wurde. Vor meinem geistigen Auge spielten sich schon die verzweifelten Szenen ab, wie wir auf unserem Gepäck ohne Auto und ohne Geld auf der Strasse endeten. Zum Glück stellte sich dann heraus das der gesamte Betrag die Kreditkarten Limite überzog. Somit entschloss ich mich eine Vollkaskoversicherung an Stelle des Depots abzuschliessen und bezahlte mit der EC-Karte. So war ich auf der sicheren Seite. Ich hatte ein Mietauto und war bei einem Unfall gut versichert(was in Anbetracht der Fahrweise der Iren sicher nicht schlecht war).
Als ich dann endlich mit dem Auto vorfuhr, einem Ford C-Max, ist Manuela erst einmal erschrocken ob der vermeintlich geringen Grösse des Autos und den zu verladenden Gepäckstücken. Doch dann schlug die grosse Stunde des ehemaligen „Kadifahrers“ des III/59 der Schweizer Armee. Auf diesen Moment hatte er sein ganzes Leben lang gewartet. Nur war der Zeitpunkt gekommen, um alles was er je in Schweizer Armee unter kriegsähnlichen Bedingungen gelernt hatte, in die Praxis umzusetzen. Und er begann minutiös mit sicheren Griffen die Gepäckstücke zu verladen und so zu verstauen, so dass sie keine Möglichkeit hatten während der Fahrt zu verrutschen und eventuell die Fahrzeuginsassen zu verletzen.All dies geschah mit einer taumwandlerischen Sicherheit, dass allen Zuschauern nur noch ein Staunen ins Gesicht geschrieben stand und manch einer anerkennend mit dem Kopf nickte. Nach erledigter Arbeit schnappte ich mir den Schlüssel und fuhr dem Sonnenuntergang entgegen Richtung Arklow.
Voller Freude über das im Vergleich zum Camper leise und handliche Auto und über das GPS Gerät welches ich ebenfalls gemietet hatte, fuhren wir voller Erwartungen nach Arklow. Zu unserem Erstaunen, nicht wegen des GPS Geräts, fanden wir bei der Ankunft in Arklow, gleich die Hinweistafel welche zur Moneyland Farm führte. Da wir aber noch nichts gegessen und keine Lust auf Kochen hatten, fuhren wir in die Stadt und parkierten das Auto im Zentrum. Auf der Suche nach einem Italiener mussten wir bald die Segeln streichen und entschlossen uns in ein Pub namens „Cristis Pub“ einzukehren um unseren Hunger zu stillen. Nach einem ausgiebigen Mahl machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft. Wir fuhren aus der Stadt heraus in bogen dann in eine ländliche Gegend der Stadt ein und wir schauten uns mit fragenden Augen an. Bei der Ankunft wurden wir von einem wunderschönen, aus Steinen gebauten Landhaus empfangen und unsere Bedenken waren auf einem Schlag wie weggewischt. Als wir dann den Schlüssel in Empfang genommen hatten, erkundigten wir als erstes unsere Wohnung. Wie sich heraus stellte, bestand die Wohnung aus drei Schlafzimmern mit insgesamt 7 Betten. Zwei Zimmer hatten ein eigenes Bad und Dusche und zusätzlich gab es noch ein drittes Bad. Doch nun fingen die Probleme erst richtig an. Wer von den Kindern sollte ein Zimmer alleine erhalten und wer musste sich ein Zimmer teilen. Alle wollten das Einzelzimmer, Flavia wollte nicht mit Tiziano das Zimmer teilen weil er immer „blöd tuet“(was grundsätzlich stimmte), Elena wollte Ihre Ruhe haben und beharrte als Älteste auf das Einzelzimmer. Alle Schlichtungsversuche von Manuela und mir scheiterten und so blieb uns nichts anderes übrig als das Los entscheiden zu lassen. Elena war ab diesem Entscheid, bzw. dem nicht Erhalten des Einzelzimmers so enttäuscht dass Sie beleidigt nicht an der Verlosung teilnahm(was sich im Nachhinein als nicht sehr geschickt herausstellte). Schlussendlich war Tiziano der Glückliche und durfte ins Einzelzimmer einziehen. In Anbetracht dessen, dass Tiziano bis jetzt in den Ferien jeweils auf dem Boden auf einer Matratze oder in der Stube auf dem Sofa schlafen musste, war sein Gewinn sicher verdient. Elena war offensichtlich anderer Meinung und sie verbrachte weinend eine Stunde auf dem Boden der Toilette. Nachdem wir alle unsere Koffer ausgepackt hatten und Elena endlich aus der Toilette heraus gekommen war, sanken wir alle hundemüde auf unser Bett und schliefen sofort ein.
7.Tag
An diesem Sonntag war zuerst einmal ausschlafen angesagt. Nach der anstrengenden letzten Woche im Camper, hatten alle den Schlaf nötig. Im Laufe des Morgens, als sich alle langsam aus den Decken geschält hatten, setzten wir uns an den Tisch und assen ein ausgiebiges Frühstück. Da es in Arcklow einen Tesco Supermarkt hatte, welcher 7 Tage rund um die Uhr offen hat, hatten wir am Abend zuvor noch gross eingekauft und hatten somit in kulinarischer Hinsicht ausgesorgt. Als wir noch am Frühstückstisch sassen, schaute noch die Hausherrin Lillie vorbei und erklärte uns das Nötigste. Sie empfahl uns auch verschieden Orte welche zu besuchen sich lohnen würde und hatte uns viel zu erzählen. Spätestens nach diesem Gespräch wussten wir dass wir gut aufgehoben sein würden in Moneyland.
Wir entschlossen uns dann am Nachmittag nach „Meetings of the Water“ zu fahren, da dort im Pub mit dem gleichen Namen am Sonntag eine Live Band irische Volkslieder singen würden. Die Ortschaft oder bessergesagt die Ansammlung von Häusern hat den Namen von den Bächen Avonbeg und Avonmore die dort zusammentreffen zum Fluss Avoca, welcher dann zur Irish Sea fliesst. Als wir dann im Pub angekommen waren, mussten wir leider feststellen dass die Musik nicht wie von Lillie erklärt um drei Uhr spielen würde, sondern erst um Vier Uhr. So beschlossen wir dort etwas Kleines zu essen um die Zeit bis zum Konzertanfang zu überbrücken. Als wir dann mit dem Essen fertig waren und nach draussen gingen wo das Konzert stattfinden sollte waren schon alle Plätze besetzt, was auf einen grossen Auftritt hindeutete. Als dann die drei Herren im gesetzten Alter mit dem spielen anfingen, stellte sich heraus dass alle Zuschauer vermutlich Freunde, Bekannte oder Verwandte waren. Die Musik war nicht schlecht, aber nicht wirklich irische Volksmusik mit Geige, Gitarre und den anderen Instrumente. Nach drei Liedern verliessen wir das Konzert und machten uns auf den Weg nach Hause und alle freuten sich auf den Abend, denn heute sollte die grosse Stunde der italienischen Küche schlagen.
Zu Hause angekommen, machte ich mich an die Arbeit um die Spaghetti al „Pomodoro con Mozzarella e Olive“ zu kochen. Die Vorfreude bei den Kindern war riesig, denn im Gegensatz zu mir und Manuela hatten sie etliche Mühe mit der irischen Küche, bzw. mit dem Essen in den Pub’s.
Als dann endlich das Essen serviert wurde, wurde aus dem einsamen Wolf für einmal war der grosse Star, der liebe Pappino, der Profi, die Maschine.
8.Tag
An diesem Tag beschlossen wir ans Meer zu fahren. Da Arklow an der Ostküste von Irland liegt, gleich beim Meer, war es naheliegend dass wir am Strand ein bisschen spazieren gehen würden. So machten wir uns auf den Weg nach Britta’s Bay und kurz vor dem Ziel führte ein Missverständnis zwischen mir und Manuela fast zu einem Unfall. Der Wegweiser zeigte an dass wir zum Meer rechts abbiegen sollten und so spurte ich entsprechend ein. Manuela dachte aber wir seien auf einer Autostrasse wo man jeweils links abfahren mussten und sagte im letzten Augenblick ich solle links abbiegen. So wollte ich links abbiegen, übersah dabei das ein Lieferwagen schon links an mir vorbeifahren wollte. Zum Glück sah ich aus den Augenwinkeln und durch den Aufschrei von Manuela den heranfahrenden Lieferwagen und wich gerade noch aus. Nach diesem Schreck und mit heftigem Herzklopfen entschuldigte ich mich beim Lieferwagenfahrer. Glücklich dass uns nichts geschehen war, wendeten wir das Auto und fuhren die letzten Kilometer zum Strand. Wie alles in Irland kostete der Parkplatz am Strand und nachdem wir gezahlt und dass Auto abgestellt hatten, sprangen die Kind Richtung Strand. Wir folgten Ihnen durch einen kleinen Weg durch die Dünen zum Strand und gelangten ebenfalls ans Meer. Wir waren noch nicht mal richtig am Strand angelangt, als sich Elena und Tiziano schon todesmutig in die Fluten des irischen Meers stürzten. Uns fror es nur schon beim zuschauen, aber den Kindern schien die tiefe Wassertemperatur nichts auszumachen. Ich begnügte mich damit einige Fotos zu schiessen und ein bisschen am Strand herum zu laufen. Nach einiger Zeit, als selbst die beiden Maschinen genug hatten und sich den kalten Fluten des Atlantiks entflohen, trockneten sie sich ab und wir machten auf den Heimweg zu Flavia. Sie war zu Hause geblieben weil sie sich nicht so wohl gefühlt hatte. Bevor wir aber abfuhren, mussten wir noch die Brille von Elena suchen welche plötzlich verschwunden war. Wir sahen uns schon die Dünen von Britta’s Bay durchpflügen auf der Suche nach der Brille, als Manuela die Brille in einem Fach des Rücksackes fand. Dies obwohl sie hätte schwören können, dass sie die Brille nicht in dieses Fach verstaut hatte. Wie auch immer, wir fuhren dann nach diesem Schrecken endlich nach Hause.
Zu Hause angekommen machten wir uns sofort auf Weg in Leisure Center der Farm. Es hatte tatsächlich ein Hallenbad, ein Fitnesscenter, Tischtennistische, ein Tennisplatz und eine Sauna welches wir alles gratis benutzen konnten. Ungewöhnlich für Irland, da wir bis dato für alles einige Euro zahlen mussten. So nutzten wir die Gelegenheit um ein bisschen zu schwimmen und vor allem für Tizz the fish tat dies gut, da er so eine weitere Etappe zurück legen konnte um schwimmen zu lernen. Wir nahmen uns vor, jeden Tag ins Hallenbad zu gehen damit Tizzi Fortschritte machen konnte.
Als wir dann alle völlig ausgehungert aus dem Hallenbad kamen, zelebrierte ich nochmals die Spaghetti vom Vorabend, da wir noch einiges an Sauce übrig hatten. Anschliessend spielten wir alle zusammen noch eine Runde „Hose abe“ mit verschiedenen Gewinnern. Dann war auch dieser erlebnisreicher Tag zu Ende und wir begaben uns alle in die Schlafgemächer und hüllen den Mantel des Schweigen über die Geschehnisse in einzelnen Gemächern.
9.Tag
An diesem Morgen begrüsste uns leider ein unfreundlicher Tag und dieser graue Morgen barg die Versuchung in sich, einfach nur im Bett zu bleiben, die Decke bis unter das Kinn zu ziehen und einfach weiter zu schlafen. Doch wir trotzten dieser Versuchung, rafften uns auf, weckten die Kinder und assen zuerst einmal ein ausgiebiges Morgenessen. Frisch gestärkt planten wir den Tag und beschlossen in der Nähe eine Farm mit verschiedenen Museen und vielen Tieren zu besuchen. Den Kindern erzählten wir dass eine fünfstündige Wanderung geplant war und plötzlich klagten alle über komische Schmerzen, Müdigkeit und Unwohlsein(was uns ehrlich gesagt nicht überraschte). Von Anfang an zum Scheitern verurteilt, mussten sich die Kinder für den Ausflug bereit machen und wir machten uns auf den Weg nach Ballinanty, zur Greenan Farm Museeums & Maze. Maze’s sind Labyrinthe welche begehbar sind. Bei der Farm angekommen und von fünf Gänsen begrüsst, ging es zuerst einmal ans zahlen. Danach machten wir uns auf den Rundgang und besuchten das erste Museum welches alte Landwirtschaftmaschinen und Gerätschaften zeigte. Es war eindrücklich zu sehen, wie die Leute früher das Land bearbeitet haben und man konnte sich bildlich vorstellen wie mühsam das Leben zu dieser Zeit gewesen sein muss. Als nächstes gingen wir ins Flaschenmuseum und bestaunten die vielen Flaschen in den verschiedensten Farben und Formen. Auch in diesem Museum lief mein Fotoapparat heiss, da ich Unmengen von Fotos schoss. Als wir mit der Besichtigung fertig waren, gingen wir endlich zu den Tieren (Aussage der Kinder) und machten uns auf den Rundgang um die Farm. Am beeindrucktesten war der männliche Truthahn welcher sich, um seine Truthennen zu beschützen, mächtig aufplusterte und sein Schnabelüberzug zu einem veritablen Rüssel verwandelte. Es war lustig anzusehen wir er den Rüssel beim Picken des Essens zurückziehen konnte, sodass es wie ein Horn aussah.
Nun gingen wir zu den Mazes, den Gotischen Labyrinthe und machten uns auf den Weg zur Mitte. Nach kurzer Zeit waren wir schon in der Mitte und wunderten über die kurze Zeit welche wir benötigt hatten. Den Grund unserer schnellen Zeit sahen wir, als wir auf einen Aussichtsturm stiegen und auf das Labyrinth herabsahen. Es stellte sich heraus dass wir nur in einen Seitenarm gelaufen waren, welcher sich ganz am Anfang befand. So stiegen alle ausser mir nochmals herab und machten sich erneut auf den Weg. Ich blieb auf dem Turm und half bei Bedarf meinen Leuten. Anschliessend, als alle das Labyrinth geschafft hatten, setzten wir uns an einen Tisch und assen unsere Sandwiches unter Beobachtung der fünf Gänse, welche natürlich auch etwas abbekamen.
Wieder zu Hause angekommen, ging ich mit den Kindern in Hallenbad und Manuela machte sich daran Pizza zu backen. Wir hatten nach langer und intensiver Suche endlich Weissmehl gefunden und dabei festgestellt dass die Iren das Brot nicht selber backen sondern alles im Laden kaufen. Anders ist es nicht zu erklären dass fast kein Weissmehl und Hefe zu finden ist. Als wir dann mit dem baden fertig waren, machten wir uns alle über die sensationelle Pizza von Manu her. Da wir nur beschränkt Platz mit den Blechen hatten, musste Manuela auf die Gitter im Ofen zurück greifen und deckte diese mit Backpapier ab. Nachdem die erste Pizza gegessen war, nahmen wir die zweite Pizza aus dem Ofen und fingen an diese zu verschneiden. Leider klebte die Pizza am Backpapier fest und es war ein Sisyphusarbeit dies vom Papier zu trennen. Nichtsdestotrotz genossen wir ein Stück Heimat mit den Pizzas von Manu.
10.Tag
Für den heutigen Tag war ein Ausflug nach Wexford im Süden von Irland mit einem Abstecher nach Courttown in die „Pirates Cove“ geplant. Als wir nach ca.1 stündiger Autofahrt in Wexford angekommen waren, stellten wir wie schon bei anderen Gelegenheiten das Auto ein bisschen ausserhalb der Stadt ab. Dann machten wir uns auf den Weg und liefen erstmal die Hauptstrasse entlang. Die Kinder wollten dann unbedingt noch Spiele für ihre Nintendos und PSP’s kaufen und so grasten wir alle potentielle Geschäfte nach diesen Spielen ab, aber leider nur mit mässigem Erfolg da die Sprache der meisten Spiele auf englisch war und nicht auf deutsch gewechselt werden konnten. Wir schauten uns dann die Stadt noch ein bisschen an und gingen dann zum Hafen und assen unsere Brötchen welche wir mitgenommen hatten. Nach dieser kurzen Pause machten wir uns dann auf den Weg zum Auto und fuhren aus der Stadt in Richtung Courttown. Dort angekommen fuhren wir zuerst an den Hafen und liefen dort ein bisschen herum. Wir liessen uns dann den Weg zur Pirates Cove erklären und schauten uns das Ganze einmal an. Es gab dort verschiedene Möglichkeiten sich zu verweilen wie z. B. Adventure Minigolf, Bowling, Games usw. Wie es halt so ist, wollten die einen Minigolf spielen und die anderen Bowling. So kam es wie es kommen musste und ein Münzwurf sollte entscheiden. Tizzi (die Minigolf Fraktion zusammen mit Manuela) entschied sich für die Zahl, worauf natürlich die Frage auftauchte wieso Tizzi zuerst auswählen darf!!!!Ich riss mich mit einem schier unmenschlichem Kraftakt zusammen um nicht zu explodieren und die ganze Pirates Cove dem Erdboden gleichzumachen und warf die Münze. In diesem Fall hatten die Mädchen dass nötige Glück auf ihrer Seite und sie entschieden sich für das Bowling. Nach all diesen Techtelmechteln fingen wir dann endlich zu bowlen. Hier trat vor allem Manuela in Erscheinung mit einer Dominanz wie wir sie sonst nur von Ikonen des Sports kennen, wie z.B. Roger Federer, Tiger Woods oder Valentino Rossi “ the Doctor“ und wir alle wurden zu Statisten degradiert. Nachdem Manuela ihr Bowlingkunstwerk beendet hatte, blieb uns Bewunderer nichts weiteres übrig als unser Haupt zu senken und Manuela demütigst und anerkennend zu Ihrem Sieg zu gratulieren. Der Richtigkeit halber und um weitere Diskussionen zu vermeiden hier noch die Rangliste:
1.Maulea 2. Elena 3.Lori 4.Flavia 5.Tizzi
Da es schon ziemlich spät geworden war, machten wir uns im Regen auf den Heimweg. Einer spontanen Eingebung folgend, schlug ich vor in Gorey das Abendessen einzunehmen und machten uns auf die Suche nach einer Pizzeria(was macht man nicht alles für seine Kinder) und outeten uns zum wiederholten Mal als Touristen(In Spanien lachen wir die Deutschen aus, welche Haxen und Sauerkraut essen). Gleich an der Hauptstrasse fand sich eine Pizzeria und so fuhr ich links ran und touchierte beim einparken leicht die Anhängerkupplung des Vordermanns. Dieser stieg dann aus, schaute die Kupplung an, lachte und machte nur Sprüche über das Wetter und meiner Fahrkünste. Man muss schon sagen dass die Iren tolle humorvolle und aufgeschlossene Leute sind.
Ich machte mich dann auf den Weg um zu schauen ob die Pizzeria offen war, was aber leider nicht der Fall war. Ich liess mich nicht entmutigen und fragte in der Apotheke(Ach ja, ich schätze das auf fünf Iren eine Apotheke fällt. Ich habe noch nie so viele Apotheken gesehen in wie allen Irischen Dörfern und Städte). Zu meiner Überraschung sagte mir die Angestellte, dass es noch zwei weitere Pizzeria‘s in der Stadt hätte und erklärte mir den Weg. Ich entschied mich wieder aus dem Bauch heraus für die unscheinbare Pizza in der Nebenstrasse und es wurde ein voller Erfolg. Die Pizzeria war wunderschön mit viel dunklem Holz und einem Brunnen in der Mitte. Die vielen guten Weinflaschen zeugten vom Weinverstand des Besitzers und die Karte war ebenfalls vielversprechend. Um die Sache kurz zu machen, wir haben sensationell gegessen und haben für den vorletzten Ferientag am Sonntag gleich einen Tisch reserviert.
11.Tag
Nach unserem morgendlichen Ritual mit dem ausgiebigen Frühstück, fingen wir mit der Planung des Tages an. Wir hatten gelernt, zuerst am Morgen dass Wetter und den Flug der Vögel zu studieren und erst dann zu planen. Aus unserer Sicht schien das Wetter gut zu sein und so beschlossen wir nach Bray zu fahren, einer Stadt etwas südlich von Dublin. Dort wollten wir die Cliff anschauen gehen, in welchen sich die Brutstätten der Möwen befinden. Am gleichen Strand gab es auch nach noch das „Sea Life“ welches es zu besichtigen galt.
Nach einer knappen Stunde Fahrt kamen wir Bray an und stellten das Auto ein bisschen ausserhalb der Stadt ab. Wir begaben uns dann zu Fuss die Hauptstrasse herunter, doch da die Kinder und vor allem Manuela schon wieder auf die Toilette mussten, kehrten wir in ein Cafe ein und bestellten und was zu trinken. In der Zwischenzeit erkundigte ich mich in einem Geschäft nebenan, wo sich das Tourismus Office befinden würde. Als mir dann der Weg beschrieben wurde, stellten wir fest dass wir ganz in der Nähe waren. Wir gingen also dann zur Information des Tourismus Büro und liessen uns beraten. Nachdem wir mit neuem Kartenmaterial ausgestattet waren, holten wir unser Auto und fuhren Richtig Parkplatz an die Küste. Nachdem wir dass Auto abgestellt hatten, nahmen wir unsere Rücksäcke und picknickten am Strand bei schönstem Wetter. Als Nächstes wollten wir nun dass Sea Life anschauen und liefen die Strandpromenade entlang zum Aquarium. Dort tauchten wir in die Welt der Meere ein und sahen wunderschöne Tiere und Fische. Die Kinder waren fasziniert und hatten viele Fragen und machten hunderte von Fotos. Besonders spannend war auch die Aufzucht der Haie welche sehr interessant war und gut erklärt wurde. Es waren verschiedene Fruchtblasen aufgehängt in welchen man im Licht die kleinen Haie sah. In der Fruchtblase drin befand sich ein Dotter von welchem sich die kleinen Haie ernährten. Nach neuen Monaten fressen sie sich dann durch die Fruchtblase und schwimmen in die Freiheit bzw. ins Aquarium.
Auf der Rückfahrt wollten wir dann noch nach Powerscourt Gardens um einer der schönsten Garten Europas anzuschauen und machten uns auf den Weg. Wir wussten dass wir spät dran waren und in der Broschüre die wir hatten, stand geschrieben dass der Garten um 17:30 Uhr schliesst. So standen wir dann um kurz nach fünf vor dem Eingang und mussten die Übung leider abbrechen, da sie keine Besucher mehr herein liessen. Wir beschlossen dann fünf Kilometer weiter zu fahren um die Powerscourt Wasserfälle zu besichtigen. Bei den Wasserfällen angekommen mussten wir noch 20 Euro zahlen um etwas zu besichtigen was die Natur erschaffen hat. In diesem Fall fanden wir den Eintritt ein bisschen übertrieben. Trotzallem waren die Wasserfälle, mit 120 Metern die höchsten in Irland, sehr schön und es gab ein schönes Motiv um weitere Fotos zu schiessen.
Nach diesem spannenden und anstrengenden Tag ging es wieder nach Hause und wir freuten uns auf den Abend wo es wieder in Hallenbad ging und es mich in die Küche verschlug. An diesem Abend gab es Penne mit Tomaten, Lauch, Speck und Peperoni.
12.Tag
Heute war der grosse Tag und wir würden nach Dublin fahren um die Stadt anzuschauen. Wir hatten geplant früh aufzustehen um genügend Zeit zu haben um die Stadt zu besichtigen. So hiess es schon um 07:00 Uhr aufzustehen und Frühstück zu essen.
Zu meiner Überraschung konnten wir tatsächlich wie geplant um 08:30 Uhr abfahren Richtung Dublin. Die Vorfreude war riesig, auch wenn dass Wetter nicht so richtig mitspielte und es ein grauer, verhangener Tag war. Wir liessen uns vom GPS Gerät in die Innenstadt führen und fanden trotz anfänglicher Bedenken einen Parkplatz in der Innenstadt welcher uns dann stolze 26 Euro kostete. Der erste Gang führte uns in die Suffolkstreet zum Tourismus Office wo wir die nötigen Unterlagen und Fahrpläne erhielten. Wir entschlossen uns für eine Rundfahrt mit den Hip on, Hip off Bussen die uns die Möglichkeiten boten die Führung in Deutsch zu verstehen und wir konnten an allen 24 Haltestelle bei besonderen Sehenswürdigkeiten aus und wieder einsteigen.
Als erstes stiegen wir bei der St.Patricks Cathedral aus und ich ging in die Kathedrale rein um einige Fotos zu schiessen. Dann gingen wir noch in den Park der Kathedrale wo das Traufbecken stand mit welchem der heilige St.Patrick die zum Katholizismus konvertierten Gläubiger taufte. Der Brunnen wurde bei Ausgrabungen gefunden und ist ausgetrocknet und mit einer Steinplatte mit einem Kreuz darauf zugedeckt.
Weiter ging es dann in Richtung Guiness Brauerei welche eine äusserst spannende und interessante Geschichte hat. So ist zum Beispiel das dunkle Guiness Bier dadurch entstanden dass ein Brauer die Gerste welche er verwendete beim Rösten verbrannte und er das dadurch entstandene,dunkle Bier nicht wegschütten wollte. So verkaufte er dass Bier verbilligt den Portern welche am Hafen von Dublin arbeiteten. Diese fanden dann aber Geschmack am dunklen Bier und so nahm die Erfolgsgeschichte von Guiness ihren Lauf. Wir stiegen dann beim Gefängnis „Kilmainham Goal“ aus, welches heute als Museum für Politik und Strafrechtsgeschichte dient. In diesem imposanten wie auch schauerlichen Gefängnis wurden zum Beispiel die Anführer des Osteraufstands im Jahre 1916, Con Colbert, Padraig Pearse und James Connoly hingerichtet. Wir besuchten die Zellen der obengenannten Revolutionäre, den Platz an welchem sie hingerichtet wurden und an dessen Stelle jetzt zwei Holzkreuze und die irische Flagge stehen.
Nach diesem Ausflug in die Geschichte von Irland tauchten wir wieder in die Gegenwart ein und gingen in die Innenstadt ein bisschen shoppen. Vorher hatten wir aber unseren Hunger zu stillen und suchten uns ein Restaurant am Fluss Liffey. Wir wurden in einem italienischen Restaurant fündig und kehrten dort ein, obwohl das ganze Restaurant leer war und uns Raucherstäbchen Geschmack empfing. Unsere Bedenken wurden noch grösser als wir sahen, dass der Pizzaiolo ein Chinese war. Wir hatten jedoch in der Woche vorher von Michi Winter gelernt, dass man allen eine Chance geben sollte. Wir beherzigten diesen Ratschlag und wurden dafür mit sensationellen Pizzas und Spaghetti belohnt.
Dann schlossen wir die Rundfahrt mit dem Bus ab und begaben uns vom Ausgangspunkt der Reise wieder zum Parkhaus zurück. Auf dem Heimweg hatten wir es dann mit einem grundsätzlichen Problem von Irland zu tun. Wir standen einige Male im Stau und auch ansonsten ist es schade, dass durch all die schönen Dörfer und Städte der ganze Verkehr fliesst. So hatten wir aber die Gelegenheit die Eindrücke dieser tollen Stadt auf uns wirken zu lassen und es gab einiges zu bereden auf der Fahrt nach Hause.
Zu Hause angekommen machten sich Elena und Manuela daran Omeletten zu kochen und in der Zwischenzeit gingen Flavia,Tiziano und ich ins Hallenbad ein bisschen schwimmen. Nach einem tollen Nachtessen gingen wir alle müde aber glücklich mit vielen Eindrücken im Kopf ins Bett und freuten uns aufs ausschlafen.
13.Tag
Heute war dann endlich der Tag gekommen den sich Elena so sehr gewünscht hatte, weil wir einen zweiten Versuch machten um nach Enniskerry zu fahren zu den Powerscourt Gardens. Gut ausgerüstet mit unseren Fotoapparaten machten wir uns auf den Weg in Richtung Dublin um nach ca. 50 Minuten in Enniskerry anzukommen.
Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, betraten wir eine wunderschöne, botanische Welt die uns sprachlos liess. Nebst dem alten, wunderbaren Gebäuden, waren die riesige Gärten und Rasenflächen eine wahre Augenweide und selbst dass Wetter spielte mit. Es gab spektakuläre Aussichten auf Brunnen, Pflanzen und Bäume und vor allem der japanische Garten war wunderschön. Was ebenfalls toll war, war der Umstand dass man über alle Rasenflächen laufen konnte und es praktisch keine Verbotstafeln gab. Ein Umstand welcher in der Schweiz vermutlich undenkbar wäre. Wir nutzten die Gelegenheit und liefen all die Rundwege welche angelegt waren ab und konnten so alle Gärten sehen, bestaunen und fotografieren. Am Schluss der Besichtigung machten wir, wie in unserem Führer beschrieben eine Kaffeepause und genossen die Gebäcke. Dann war noch ein wenig schmökern im Souvenirladen angesagt und Manuela ergatterte ein Schnäppchen in der Form eines Bolero Jäcklein aus reiner Wolle welche in der Nähe von Arklow, in Avoca in Handarbeit gestrickt wurde. Die Kinder deckten sich mit farbigen Riesenlollipops ein und nur der einsame Wolf blieb ohne Andenken.
Als wir dann wieder auf der Heimfahrt waren, heckten Manuela und ich einen genialen Plan aus um einmal in den Ferien ungestört essen gehen zu können. Wir bereiteten den Kindern, als wir zu Hause angekommen waren, das Nachtessen vor welches aus den Resten der Tage zuvor bestand. Anschliessend durften sie alleine zu Hause bleiben und ein DVD schauen welches wir gekauft hatten.
Wir hingegen machten uns schön für den Ausgang und gingen nach Arklow um vor allem die Hafengegend ein bisschen auszukundschaften. Nachdem wir eine Weile herum gefahren waren und dabei nicht weltbewegendes gesehen hatten, beschlossen wir ins Christi’s Pub zu gehen um etwas zu essen. In diesem Pub waren wir schon essen gegangen als wir in Arklow angekommen waren und daher wussten wir dass wir hier sehr gut essen würden. Wir wurden dann auch nicht enttäuscht und wir genossen das Abendessen für einmal ganz entspannt und ohne Kinder.
Anschliessend fuhren wir dann in Richtung Brittas Bay der Küstenstrasse entlang und hielten Ausschau nach einer Möglichkeit um an den Strand zu gehen. Als Manuela schon aufgeben wollte, fuhr ich einer Eingebung folgend noch ein Stückchen weiter und wir fanden ein schönes Plätzchen wo wir unser Auto abstellen konnten und zu Fuss zum Strand schlenderten. Es war ein wunderschöner Abend und das Wetter war herrlich und mild. Zudem schien noch der Mond und wir genossen die traute Zweisamkeit am Strand. Diese Momente werde ich wohl am besten in Erinnerung behalten, da für einmal das Wetter mitspielte und wir die Natur ganz intensiv spürten. Nach einiger Zeit machten wir uns auf den Heimweg und waren gespannt ob die Kinder unsere Anweisungen befolgt hatten. Zu unserer allergrössten Überraschung war alles in bester Ordnung, Tiziano im Bett und die Mädchen am lesen. Somit endete ein praktisch perfekter Tag in Irland.
14.Tag
Heute Sonntag war unser letzter aktiver Tag an welchem wir noch einen Ausflug machen wollten und entschlossen uns nach Glendalough zu fahren zu den beiden Seen und zum Monastic Center. Das ist eine der bedeutendsten frühchristlichen Siedlung mit einem fast vollständigen runden Turm, einem gut erhalten Gebetshaus und einer verfallenen Kathedrale. Auf dem ganzen Gelände sind überall Gräber mit imposanten Grabsteinen und Monumenten verstreut. Des Weiteren befinden sich dort zwei Seen, der Upper Lake und der Lower Lake welche mittels eines grünen Pfads umlaufen werden können. Wir sind dann über diese zum Teil aus einer Moorlandschaft bestehenden Stege gelaufen und haben so beide Seen umlaufen. Nachdem wir einen kleinen Picknick gemacht hatten, liefen wir langsam wieder zum Auto zurück und machten uns auf dem Heimweg. Da wir am Abend einen Tisch in Gorey in der Pizzeria „La Rochelle“ reserviert hatten, wollten wir uns zu Hause hübsch machen und schauten dass wir bald zu Hause waren. Da wir in den letzten Tagen viel unternommen hatten uns viel gereist waren, waren alle froh dass wir den Ausflug kurz gehalten hatten.
Am Abend genossen wir dann unseren letzten Ausgang und haben wie beim letzten Mal sehr gut gegessen. Zu Hause durften dann die Kinder einen Film fertig schauen welchen sie am Vorabend angefangen hatten, Manuela las und ich schrieb an diesen Zeilen weiter.
15.Tag
Was wir an diesem Tag noch unternehmen wollten, überliessen wir dem Wetter. Als wir dann aufstanden und uns ein grauer, verhangener, leicht regnerischer Tag begrüsste, beschlossen wir einen faulen Tag einzuziehen und jeder konnte machen was er wollte. Zuerst wurde aber richtig gefrühstückt und anschliessend verzog sich jeder in seine Ecke und nutzte seine Freizeit. Als dann das Wetter aber ein bisschen aufklarte, beschlossen wir zuerst in die Stadt zu fahren und anschliessend nochmals ans Meer. So gingen wir zuerst am Hafen in ein riesengrosse Einkaufszentrum und schauten uns ein bisschen die Läden an. Flavia wurde dann fündig und kaufte sich ein neues Portemonnaie.
Als wir mit der Besichtigung fertig waren, fuhren wir an den Strand, sodass auch Flavia in den Genuss der Welle des irischen Meers kam. Wir fanden einen gute Stelle an der Küstenstrasse, stellten das Auto dort ab und machten uns auf den Weg über die Dünen zum Strand. Kaum am Strand angekommen, stürzten sich alle ausser mir todesmutig in die Fluten. Ich schoss dann einige Fotos von unserer wilden Bande und spazierte dann ein bisschen den Strand entlang auf der Suche nach geeigneten Motiven. Kurze zeit später war es den Schwimmer doch zu kalt und wir kehrten nach Hause zurück. Nach dem Nachtessen, gab ich dann die genauen Anweisungen bezüglich dem Pack Prozedere und ich leitete die Mission Koffer packen. Als wir dann schon bald die Koffer gepackt hatten, fanden wir noch Zeit um ein bisschen „Hose abe“ zu spielen.
16.Tag(Abreisetag)
Nun war er also gekommen. Der Abreisetag welcher den Abschluss von unseren Ferien im wunderschönen Irland bildete. Wie machten uns auf den Weg nach Dublin um bei Flughafen das Meitauto abzugeben. Dank unserem Navigatinssystem fanden wir die Vermietung ohne Probleme und konnten das Auto ohne Probleme abgeben. Als wir dann alle am Flughafen auf unseren Abflug warteten, machten wir nochmlas den Dutyfree Shop unsicher und kauften noch einige kleine Andenken.
Wir hoffen dass Euch unsere Reisetagebuch gefallen hat und möchten Euch auf die Fotos von unseren Irland Ferien in der Bildergalerie hinweisen. Viel Spass und bis zu den nächsten Ferien.
Lori und Familie